Erst seit wenigen Jahren lebt Ruth, die ich vor gut 3 Monaten in aller Eile angesprochen und fotografiert habe, in Brighton. Das war ihr Traum und Wunsch, den sie sich selbst erfüllt hat.
Fotografiert zu werden ist ihr etwas peinlich und gleichzeitig amüsiert es sie sehr, dass ich gerade sie anspreche. Sie kann nicht recht verstehen, was ich an ihr finde. Ich versichere ihr, dass ich sie ganz bezaubernd finde und versuche zu erklären, dass ich immerzu Menschen auf der Straße anspreche.
Zum Abschied gibt mir Ruth den Tip unbedingt die örtliche Stadtbücherei aufzusuchen, wo sie selbst gerade herkommt: "Da ist es sehr nett, es gibt Kaffee und die Mitarbeiter kümmern sich sehr um die Besucher."
Wenige Tage später lerne ich
Andy kennen, der sich in seiner Funktion als Kommunalpolitiker für den Bau eben jener Bücherei stark gemacht hat.
Kleine Welt, kleines Brighton, denke ich und freue mich.
Just a few years ago Ruth, who I approached in a hurry about 3 months ago, moved to Brighton. This has been her dream and her wish, which she finally has let come true.
She feels a bit uncomfortable to get photographed, but at the same time she's quite amused that I picked her of all people. She can't see any reason. I try to assure her that I think she's very adorable and I explain that I approach people on the street all the time.
Saying goodbye she warmly recommends to visit the local library, where she herself just came from: "It's a very nice place, they offer coffee and the staff is always taking good care of the visitors."
A few days later I get to know
Andy, who as a community politician campaigned for this library. Small world, small Brighton, I think to myself and I'm glad.
Gestern habe ich mich auch gefreut, denn da bekam ich eine mail von einer mir unbekannten Leserin, die mir schrieb, sie habe meinen Blog über einen
Artikel bei Spiegel Online gefunden. Nun geht es in diesem Artikel eigentlich nicht um anders-anziehen sondern viel mehr um Aris
Advanced Style, der ausschliesslich ältere Herrschaften fototografiert: vornehmlich Frauen, die zudem modisch deutlich extravaganter sind als Ruth oder so ziemlich alle, die hier vorkommen.
Egal ob bunt und extravagant oder schlicht bis Rentner-beige: alten Menschen ein Forum zu geben ist offenbar eine Meldung wert.
Neulich wurde ich gefragt, warum die rahmengebende Rubrik für die alten Damen und Herren hier im Blog
"Die Vorhut" heißt. Die Vorhut, das sind für mich all jene, die schon länger auf dem Weg sind. Die schon mehr erlebt, erfahren und ausprobiert haben. Und von deren Wissen, Erfahrung und Herzensreichtum alle profitieren, die erst später losgelaufen sind, um sprachlich mal im Bild zu bleiben. Zum Beispiel das gesamte Mittelfeld, zu dem auch ich mich zähle, sowie die Nachhut (die ebenfalls mit einer eigenen Rubrik hier vetreten ist).
Die beiden Damen im Park tragen übrigens königlich englische Namen: Elisabeth und Margaret. Anders als Ruth leben sie bereits beinah ihr Leben lang in Brighton.
Vorgestern hatte mein Blog seinen dritten Geburtstag den ich vor lauter und hochkonzentrierter Arbeit fast ganz vergessen hätte. Mit Ruth, Elisabeth und Margaret halte ich nun also heute mein virtuelles nächtliches Kaffeekränzchen. Und freu mich.
Danke!
Yesterday I've been glad, also. I received a mail from an unknown woman who told me that she found my blog through an
article at Spiegel Online. Actually this article wasn't about anders-anziehen, but rather about Ari's
Advanced Style, who focuses on the elderly. Mostly women and mostly a lot more style-aware than Ruth or all of my blog-inhabitants.
But no matter whether all dressed up in fancy style or in a simple senior-beige: to give a forum for the elderly is worth a news article, obviously.
The other day someone asked me why the category for the elders is called
"the vanguard", in german. To me the vanguard describes all those who are on the way since a longer time than the others. Who have witnessed, experienced and tried a lot more. From whose experience, knowledge and nobleness of the heart we all, who are following, benefit. For example the whole midfield, where I belong to, but also all the young ones, who are labeled as the rear guard in this blog, by the way.
The two ladies in the park have queenlike names: Elisabeth and Margaret. Different from Ruth they're living in Brighton almost a lifetime.
The day before yesterday was my blogs third birthday, which I almost forgot completely, because of overmuch demanding work. So, with Ruth, Elisabeth and Margaret I'll now have my virtual nighttime coffe party and I'm glad, again.
Thanks!